Praxis für Psychotherapie
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Depressionen

Depressionen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, bei denen eine Beeinträchtigung der Stimmung, Verlust der Lebensfreude, emotionale Leere, Antriebslosigkeit, Interessens- und Energieverlust und zahlreiche körperliche Beschwerden im Mittelpunkt stehen.

 

Depression kann jeden treffen:

Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Insgesamt leiden in Deutschland derzeit ca. 4 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Jeder fünfte Bundesbürger erkrankt ein Mal im Leben daran.

 

In Abgrenzung zur umgangssprachlichen Verwendung des Begriffs spricht man unter Fachleuten dann von einer Depression (aktuelle Bezeichnung im Diagnosesystem ICD-10: "depressive Episode"), wenn...

über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen Hauptsymptome wie

  • Depressive, gedrückte Stimmung, Niedergeschlagenheit
  • Verlust von Interesse oder Freude
  • Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit

und Zusatzsymptome wie

  • Verlust des Selbstwertgefühls
  • Unbegründete Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle
  • Todes- und Suizidgedanken oder suizidales Verhalten
  • Verlangsamung im Denken, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
  • Unentschlossenheit/ Entscheidungsschwierigkeiten
  • Psychomotorische Agitiertheit (starke Unruhe) oder Hemmung
  • Schlafstörungen (Ein-, Durchschlafstörungen und Schlaflosigkeit oder aber erhöhtes Schlafbedürfnis)
  • Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entspr. Gewichtsveränderungen

vorliegen.

 

Beim sog. somatischem Syndrom der Depression stehen körperliche Symptome im Vordergrund wie Libidoverlust, Appetit- und Gewichtsverlust, Morgentief, morgendliches Früherwachen, aber es kommt u.U. auch zu deutlichem Freudeverlust, dem Phänomen der "gefühlten Gefühllosigkeit" (Unfähigkeit, auf Ereignisse/ Personen angemessen emotional zu reagieren) und ausgeprägter psychomotorischer Hemmung oder aber Unruhe.

 

Auch können wiederum körperliche Ursachen zu oben genannten Symptomen führen, weshalb vor Beginn einer Psychotherapie immer erst eine ärztliche Abklärung erfolgen sollte.

 

Je nach Anzahl der o.g. erfüllten Kriterien unterscheiden Fachleute verschiedene Schweregrade: leichte, mittelgradige, schwere depressive Episode, jeweils mit oder ohne somat. Syndrom; auch interessiert den Behandler, ob es sich um eine einzelne Episode handelt oder ob es in der Lebensgeschichte bereits mehrere wiederkehrende Episoden gab (d.h. "Rezidivierende depressive Störung").

 

Im aktuell gültigen Diagnosesystem IDC-10 werden noch andere Formen der sog. "affektiven Störungen", zu denen Depressionen zählen, aufgelistet:

 

  • Dysthymia: eine mehrere Jahre andauernde, (bis auf dazwischen evtl. kurze Phasen normaler Stimmung) dauerhaft vorhandene, aber tendenziell etwas "leichtere" depressive Verstimmung (Symptome in etwa wie bei der depressiven Episode), die daher nie oder nur ausnahmsweise die Kritierien für eine depressive Episode erfüllt.

 

  • Zyklothymia: eine lang andauernde Instabilität der Stimmung mit zahlreichen Perioden leicht gehobener und depressiver Stimmung.

 

  • Manie: eine Phase mit u. a. deutlicher, situationsinadäquater, gehobener oder gereizter Stimmung und Steigerung der körperlichen und psychischen Aktivität. Es kommt zu vermindertem Schlafbedürfnis, gesteigerter Geselligkeit, Rededrang und Libidosteigerung, maßlosem Optimismus, subjektiv empfundenem Gedankenrasen, Größenideen und dem Verlust normaler sozialer Hemmungen. Betroffene neigen dann z.B. zu riskanten Investitionen, gefährlichen Verhaltensweisen (schnelles Autofahren etc.) und fallen u.U. im Sozialkontakt unangenehm auf. Auch können psychotische Symptome (optische/ akustische Halluzinationen) hinzukommen.

 

  • Hypomanie: eine Phase ähnlich der Manie, ebenfalls mit gehobener Stimmung, gesteigertem Antrieb und Aktivität, einem auffallendem Gefühl von körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit und anderen oben bei der Manie genannten Symptomen. Diese sind aber leichter ausgeprägt als bei der Manie, so dass sie z.B. nicht zu einem Abbruch der Beufstätigkeit oder sozialer Ablehnung führen.

 

  • Bipolare affektive Störungen: Stimmung schwankt zwischen Phasen der Hochstimmung und denen der Niedergeschlagenheit, d.h. Phasen der Manie oder Hypomanie wechseln sich ab mit Phasen der Depression.

        Mehr Informationen über die bipolaren Störungsbilder finden Sie auf der

        Homepage der Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen:

        www.dgbs.de

 

Es gibt selten die eine Ursache für eine Depression. Vielmehr führt das Zusammenspiel mehrerer verschiedener biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren zu einer solchen Erkrankung: Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass Störungen des Gehirnstoffwechsels während einer Depression vorliegen. Botenstoffe wie z.B. Serotonin und/ oder Noradrenalin, die für die Übertragung von Reizen zwischen den Nervenzellen verantwortlich sind, sind aus der Balance geraten. D.h., ihre Konzentration ist entweder zu niedrig oder aber die Übertragung funktioniert nicht richtig. Als weitere mögliche relevante Faktoren wurden Stresshormone und eine gewisse genetische Veranlagung (im Fachjargon “genetische Vulnerabilität", bei Belastung/ Stress eine Depression zu entwickeln) identifiziert. Des Weiteren spielen häufig psychosoziale Belastungen eine wichtige Rolle. So können z.B. der Verlust einer nahe stehenden Person, der Verlust des Arbeitsplatzes als aber auch langanhaltende Dauer- und Überbelastung (z.B. Pflege eines Angehörigen, chron. Konflikte am Arbeitsplatz/ in der Ehe etc.) eine Depression auslösen. Bei vielen Patienten ist hingegen auch gar kein Auslöser identifizierbar.

Depression ist behandelbar! Mit Psychotherapie und Pharmakotherapie (d.h. Behandlung mit Antidepressiva) stehen sehr wirksame Behandlungsverfahren zur Verfügung. Oft ist es am sinnvollsten, beide Behandlungsformen zu kombinieren.

Weitere Informationen zu Depressionen erhalten Sie auf der Homepage  der Stiftung Deutsche Depressionshilfe: http://www.deutsche-depressionshilfe.de

 

Dipl.-Psych.

Annette Freund

Psycholog. Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie)

Spez. Schmerzpsychotherapeutin

Biofeedbacktherapeutin (DGS)

Klinische Hypnose (M.E.G.)

 

Obere Bahnhofstraße 2

91186 Büchenbach

Tel.: 09171/ 9892994

Fax: 09171/ 9893325

 

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